Beim Spaziergang durch die Straßen Kaufungens (und auch überall sonst) fallen einem immer wieder die verschiedenen Steingärten auf. Für Steingärten spricht, dass die Pflege gering zu sein scheint und es ist auch anzunehmen, dass solche Steingärten dem ein oder anderen gefallen. Manche Kaufunger*innen haben sich viele Jahre um den Garten vor dem Haus gekümmert, doch mit zunehmendem Alter fällt das nun nicht mehr so leicht.
Aber mit Natur und Artenvielfalt haben solche Gärten leider nichts mehr zu tun. Keine Wildbiene findet hier Lebensraum und Nahrung. Und der Schwund an Insekten ist in Deutschland ein drängendes Thema. Mehr als die Hälfte der Wildbienenarten sind gefährdet, derzeit gelten 42 Prozent aller Insektenarten als exterm gefährdet. Viele sind schon ausgestorben. Ihr Zuhause haben Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, in Spalten und Ritzen zwischen Steinen und Holz, in Erdlöchern am Boden oder in Böschungen und Gehölzen.
In der Gemeinde Kaufungen finden wir schon einige Blühflächen, aber weniger Steinwüsten würden hier auch ihren Beitrag leisten. Einer der Hauptgründe für die Schottergärten sei das Argument, sie seien pflegeleicht. Doch so stimmt das gar nicht, denn pflegeleicht sind solche „Steinwüsten“ meist nur kurze Zeit: Schon nach wenigen Jahren sammelt sich schwer entfernbares Laub und die Steine setzen Moos an. Die Pflege bedürfe dann intensiver Handarbeit oder den Einsatz von Pestiziden wie zum Beispiel Glyphosat. Auch heizen sich Steine und insbesondere dunkler Schotter im Sommer stark auf und tragen nicht zu einem angenehmen Stadt- und Dorfklima bei.
Mit dem Thema hat sich auch die Gemeindevertretung befasst.