Liebe Leserinnen und Leser,
die Umstellung unseres Energieversorgungssystems auf Erneuerbare Energien ist klimapolitisch notwendig, ökonomisch sinnvoll und bietet vielfältige Umsetzungsmöglichkeiten, gerade für kleinere, dezentrale Akteure wie zum
Beispiel Kommunen, Stadtwerke, Landwirte oder auch Genossenschaften.
Die Genossenschaft ist ein seit vielen Jahrzehnten erprobtes regionales Beteiligungsmodell für die dezentrale Energieerzeugung und -versorgung. Sie ermöglicht die Einbindung der Menschen vor Ort und die Vereinigung von kommunalen und wirtschaftlichen Interessen mit dem Umweltschutz. Die Akzeptanz für den Ausbau von Kraftwerken und Netzen vor Ort wird durch die direkte Beteiligungsmöglichkeit für Einwohner, Landwirte und regionale Wirtschaft erheblich gesteigert. Energiegenossenschaften sind keine anonyme Geldanlage, sondern ermöglichen es, an einem langfristig angelegten Gemeinschaftsprojekt selbst mit Hand anzulegen.
Sie bieten damit die Möglichkeit, unmittelbar etwas am eigenen Wohnort zu bewegen. Das investierte Geld kann so zudem erheblich zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Das Bundesumweltministerium verfolgt daher mit großem Interesse die zunehmende Bedeutung genossenschaftlicher Beteiligungsmodelle gerade im Bereich der Energiewirtschaft.
Eine hierzu vergebene, wissenschaftliche Studie wird voraussichtlich Ende 2011 abgeschlossen und veröffentlicht werden können. Die jetzt vorgelegte gemeinsame Veröffentlichung der Agentur für Erneuerbare Energien und des DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raffeisenverband zielt in die gleiche Richtung: den genossenschaftlichen Gedanken bekannt zu machen und Nachahmern Anregungen und Hilfestellungen zu geben. Die Broschüre dient aber nicht nur als Orientierung für Gründungsinteressierte, sondern richtet sich auch an die Öffentlichkeit, an Politiker und Journalisten. Ihnen allen wünsche ich eine interessante Lektüre.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Dr. Norbert Röttgen