Online-Workshop am 12. Juli 2021
Fast 50 Teilnehmer*innen nehmen an der Videokonferenz teil, die Andreas Schmitz von IKS moderiert. Die Politik ist auch vertreten: Christine Saure, Reinhard Fehr (SPD), Jochen Lody (Grüne) und Steffen Andreae (GLLK). Die Verwaltung ist mit dem Bürgermeister Arnim Roß, dem Radverkehrsbeauftragten Burkhard Wassel, dem Bauamtsleiter Jürgen Christmann, den beiden Klimaschutzbeauftragten Timo Kuhrau und Lisa Haubner und dem Leiter des Ordnungsamtes Harald Stückrad sowie Julia Gerhold vertreten. IKS ist mit vier Personen vertreten.
In seiner Eröffnung macht der Bürgermeister deutlich, dass die Verkehrswende nötig ist. Der Verein Spurwechsel, der mit der Gemeinde eng zusammenarbeitet, ist ebenfalls mit vier Personen vertreten. Neben dem Parkkonzept steht nur ein Fuß- und Radverkehrskonzept an. Der Bürgemeister macht auch deutlich, dass bislang leider auch die Vororttermine nicht möglich waren.
Das gesamte Konzept soll im Herbst (September 2021) der Gemeindevertretung vorgestellt werden und dann in die politische Beratung gehen.
Der Wert 44 % beim Binnenverkehr ist ein sehr guter Wert, bemerkt Herr Schmidt.
Herr Schmitz führt allgemein in das Thema Fußverkehr ein und zeigt dann Schwachstellen in Kaufungen auf. Die Pflasterung in Kaufungen zählt nicht als barrierefrei, obgleich es für das Kaufunger Dorfbild sehr wichtig ist. Hierzu gibt es z.B. in der Tränkegasse auch eine Lösung, die wir auch schon einmal in die Diskussion eingebracht haben:
Alexander Gardyan übernimmt zum Thema Radverkehr.
Problemzonen ist z.B. die Leipziger Str. mit 9.200 KFZ pro Tag. Hier entspricht der Mischverkehr nicht den Anforderungen. Zudem finden sich zum Teil rechtliche Mängel, aber auch bauliche Mängel im Radverkehrsnetz. Dezentrale Abstellanlagen fehlen. Im Bestand z.B. auch viele “Felgenkiller”.
Das rechte Bild ist von Aldi Niederkaufungen. Hier wird im Zuge des Neubaus auch für gute Radstellablagen gesorgt.
Die GLLK fordert ja als Zielaufnahme auch die Reduzierung der KFZ in Kaufungen. Leider gibt es hier bislang keine politischen Mehrheiten.
Maßnahmen für “Kaufungen 2035”
Die Autobahn verhindern wir zwar noch, aber erstmal wird noch davon ausgegangen, dass sie gebaut wird. Irrtum. Macht aber nichts. Sollte die Autobahn kommen, wird die K7 zurückgebaut. Das könnte für den Fuß- und Radverkehr eine gute Entwicklung sein. Die Leipziger Straße könnten sich neu entwicklen. Wichtig hierfür wäre dann die Entwicklung eines Leitbildes.
Lösungsansätze
Querungsanlagen. Denkbar: Weitere Fußgängerüberwege. Hier gibt es aus der Runde die Anmerkung, dass gerade für Kinder Zebrastreifen nicht optimal seien. Fußgängerampel liefern hier eine höhere Sicherheit. Hier entgegnet Herr Schmitz, dass die höhere Sicherheit in Untersuchungen nicht festgestellt werden kann. Es gibt keinen Sicherheitsunterschied zwischen Fußgängerüberweg und Ampel. Zudem: Je mehr Zebrastreifen vorhanden sind, desto mehr werden sie beachtet.
Thema Gehwerkparken (illegal und legal)
Pendlertrasse Kassel – Kaufungen – Helsa
Abschnitt 1 (Papierfabrik):
Hier wurde leider nicht die Trasse über die Felder nördlich der B7 beachtet (in der Fragerunde danach tauchte diese Route erwartungsgemäß auf). Trasse A führt über die Felder südlich der B7. Die Trasse B führt entlang der Leipziger Straße. Sollte das verbessert werden, muss baulich nachgearbeitet werden.
Abschnitt 2 (Niederkaufungen):
Auch hier wurde die Route über die Bergstraße und Steinweg in Niederkaufungen nicht betrachtet, sondern die Route A entlang der Leipziger Straße und die Route B über den Rosenhang durch das Wohngebiet.
Abschnitt 3 (Oberkaufungen):
Gesamtverbindung Pendlertrasse
Fahrradabstellanlagen
Schöner Vorschlag: Einfach PKW Parkplatz zu Fahrradstellplatz umbauen. Denkbar auch als überdachte Variante. Andere Städte und Gemeinden machen uns das schon vor. In diesem Zusammenhang erwähnt IKS auch den Verein Spurwechsel, der in Sachen Lastenräder ja schon viel bewirkt hat.
Vision 2035
Herr Schmitz fragt an, ob die Sperrung der K7 nicht heute schon umgesetzt werden könnte und hier eine Fahrradstraße einzurichten. Das wird spannend werden, wenn die Gemeindevertretung einmal darüber nachdenken soll. Schöne Idee für eine fortschrittliche Gemeinde.
Diskussion
- Ein alter GLLK Vorschlag taucht in der Debatte auch wieder auf: Die Schulstraße verkehrlich zu beruhigen. Schulstraße ist zu eng. Frage auch: Wie kann der Verkehr von der Schule weggehalten werden? Das soll in der Konzept rein. Denkbarbar z.B. Bodenschwellen.
- Kritik kommt auch, dass viele Wege überhaupt nicht für Fahrräder frei gemacht wurden.
- Tempo 30 Zone vor Aldi/Rewe in Niederkaufungen wird gefordert – berechtigt: Denkbar wäre doch einfach Tempo 30 in Kaufungen.
- Kritik, dass das IKS Konzept es den Autofahrer*innen immer noch zu leicht machen. Hier muss mehr gemacht werden. Das ist nicht ausreichend, was vorgelegt wurde.
- Allgemeine Kritik, dass zuviele Autos heruamstehen (mal wieder ein Thema, welches wir schon einige Zeit hochhalten)
- Parksituation im alten Ortsteil Oberkaufungen. Hier sind zu viele parkende Autos (und kontrolliert wird in Kaufungen eben nicht).