Taten statt Warten
Aufräumaktion am Lossestrand
Nachdem die Junge Union Kaufungen den Kaufunger Treffpunkt vieler Jugendlicher besuchte und auf das Müllproblem aufmerksam machte, entschloss sich die Grüne Linke Liste Kaufungen (GLLK), die Forderung der JU kurzfristig in die Tat umzusetzen.
Ausgestattet mit Müllbeuteln, Zangen und Handschuhen machten sich die Mitglieder der GLLK an die Arbeit, achtlos weggeworfene Verpackungen, Getränkebehälter, Grillschalen und sonstigen Müll zu entsorgen. „Politik darf sich nicht immer nur in Ankündigungen und Absichtserklärungen erschöpfen“, so Steffen Anderae, Bürgermeisterkandidat der GLLK. „Der Ansatz der JU, auf das Problem aufmerksam zu machen, sei zwar richtig, aber anstatt ein Video von der Besichtigung zu drehen, hätte man auch gleich zur Tat schreiten können. Probleme müssen gelöst, nicht nur dokumentiert werden“, so Andreae.
Die GLLK hätte sich gewünscht, dass bereits in diesem Jahr mit der konkreten Umsetzung von Maßnahmen für einen Treffpunkt für Jugendliche begonnen worden wäre. Leider hatte dieser Antrag der GLLK in der Gemeindevertretung keine Mehrheit bei SPD, CDU und Grünen gefunden. „Jetzt werden wir noch bis weit in das Jahr 2017 mit den Zuständen leben müssen.“
Der Ansatz der GLLK zum Thema Lossestrand geht jedoch weiter. „Mit dem Aufstellen von Papierkörben oder Bänken ist es sicher nicht getan“, so Torsten Felstehausen, Fraktionsvorsitzender der GLLK. „Politik und Jugendliche müssen ins Gespräch kommen und gemeinsam festlegen, was gewünscht und was machbar ist. Durch einen Kurztrip an einen von vielen Treffpunkten Jugendlicher in Kaufungen ist das Problem nicht vom Tisch. Jugendliche wollen auf Augenhöhe einbezogen werden, nur so kann erwartet werden, dass diese auch Verantwortung für ihre Treffpunkte übernehmen“
Immerhin, die Ausbeute war erträglich. Drei voll Müllbeutel voll Partyresten kamen bei der ca. einstündigen Aufräumaktion zusammen. Leider ist viel Müll vermutlich schon beim letzten Hochwasser von der Losse fortgetragen worden. Diese Hinterlassenschaften werden jetzt ihren Weg über Fulda und Weser in die Nordsee finden und dort die Strandurlauber ärgern. „Auch hier wird deutlich, so Andreae, dass wir die Probleme an der Wurzel anpacken müssen, das Prinzip „Aus den Augen – aus dem Sinn“ greife in einem komplexen Ökosystem nicht.