Aus dem Statusbericht 10/2012 des Siedlungsrahmenkonzepts 2015 des Zweckverbandes Raum Kassel:
Im Siedlungsrahmenkonzept 2015 wurde für die Jahre 2000 – 2005 (6 Jahre) ein durchschnittlicher jährlicher Verbrauch von ca. 9,7 ha in SRK-Flächen ermittelt (vgl. SRK2015 S. 18). Inzwischen liegt der durchschnittliche jährliche Verbrauch bei knapp 6,8 ha (2006 – 2012; mit Veränderung des Erhebungszeitraumes). Das bedeutet, dass bei einem gleich bleibenden Verbrauch die beschlossenen, noch verfügbaren Flächen rechnerisch sogar für die nächsten ca. 20 Jahre ausreichen. Der durchschnittliche Flächenverbrauch in Baulücken lag 2000 – 2005 bei 9,9 ha pro Jahr, in den vergangenen 6 Jahren (2006 bis 2012) deutlich niedriger bei 6,2 ha pro Jahr. Somit sind im ZRK – selbst bei Berücksichtigung der in der ggw. Niedrigzinsphase intensivierten Bautätigkeit – genügend Wohn- bzw. Mischbauflächen für die Zukunft vorhanden. (Seite 11)
Die Anzahl der Baulücken in den Nachbargemeinden (also ohne die Stadt Kassel) wird im Oktober 2012 mit 1.603 festgestellt.
Sehr interessant wird es nochmal auf den Seiten 21 und 22. Hier geht es unter anderem um die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung. Die Verfassenden des Papiers kommen zur folgendem Schluß:
Vor dem Hintergrund dieser Prognosen wird einerseits deutlich, dass die vorhandenen Wohnbauflächenangebote ausreichen, anderseits aber auch, wie wichtig Maßnahmen zur Begrenzung der Auswirkungen des demographischen Wandels sind.
In der Phase der beruflichen Orientierung und Familiengründung, d. h., bei den 30 bis 50-jährigen, verlor der ZRK bislang regelmäßig Einwohner, dies aber mit abnehmend negativer Tendenz. Seit 2011 gibt es auch in dieser Schlüsselgruppe erstmals seit langem einen leichten Wanderungsüberschuss. Diese Altersgruppe ist für eine nachhaltige Bevölkerungsentwicklung besonders wichtig und kann nur gehalten bzw. gewonnen werden, wenn ausreichende Angebote an Erwerbsmöglichkeiten – qualitativ wie auch quantitativ – vorhanden sind. Darüber hinaus sind die weichen Standortfaktoren „Bildungs- und Kulturangebot” und „Natur und Landschaft” von Bedeutung. In diesen Bereichen müssen attraktive Angebote für alle Altersklassen und sozialen Schichten vorhanden sein, damit das Verbandsgebiet für alle Altersgruppen als Lebensraum interessant bleibt. Die Zahlen legen nahe, dass sich hier die Bemühungen der vergangenen Jahre auszuzahlen beginnen. Anstrengungen auf den genannten Feldern sind weiterzuführen.
Wenn es also nach Angaben des ZRK ausreichend Wohnbauflächen gibt und zugleich die wichtige Bevölkerungsgruppe der 30-50 jährigen über die “weichen” Faktoren gehalten werden kann, dann sollten wir uns in Kaufungen doch lieber für Bildung, Kultur, Landschaft und Natur entscheiden und um den Kreisel herum eben kein neues Wohngebiet ausweisen. Oder wie interpretieren die anderen Fraktionen die Aussagen des ZRK? Wir fragen nach und berichten weiter.