Die Gemeindevertretung und die Ausschüsse werden sich mit dem Thema “100% Erneuerbare Energie bis 2030” beschäftigen. Wir begrüßen Antrag und Entscheidung. Zur Antragsbegründung von Bündnis90/Die Grünen vom 25. November 2010 wollen wir noch Folgendes ergänzen:In der Begründung zu diesem Antrag wurde auf die Endlichkeit von Erdöl hingewiesen.An diesem Thema arbeitet in Kaufungen unter anderem die Gruppe “Kaufungen gestaltet Zukunft”. Auf deren Internetseite heißt es zu diesem Thema:
“Erdöl ist überall. Im Tank, in fast allen Kunststoffen, in synthetischer Kleidung… Auch wenn wir uns an der Tankstelle oft ärgern, der Energieträger Öl ist billig und effektiv. Mittlerweile begleitet er uns in allen Lebensbereichen. Aber Erdöl ist ein endliches Produkt. Wir haben den Zenit der Erdölförderung in etwa erreicht. In Zukunft kommt also kontinuierlich weniger Öl auf den Weltmarkt. Aufsteigende Industrieländer wie China und Indien verzeichnen einen rasant steigenden Ölbedarf. Da ist abzusehen, dass für uns in Europa weniger Öl zur Verfügung stehen wird bzw. der Rohstoff wesentlich teurer werden wird.
„Na, das ist ja noch ne Weile hin!“ sagen die einen. Manche andere meinen: „So lange ist das gar nicht. Die Hälfte der Weltölvorräte ist verbraucht. (Diesen Punkt nennt man Peak Oil.)“ Auf der Homepage der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, die dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist, heißt es: „Es ist vorauszusehen, dass Erdöl in absehbarer Zukunft nicht mehr die erwartete Nachfrage decken kann. Angesichts der langen Zeiträume, die für eine Umstellung des Energiesektors erforderlich sind, ist es bereits heute notwendig, nach Alternativen für Erdöl zu suchen.“
Auf die Studien der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) wurde in der Antragsbegründung auch hingewiesen. Die Aussagen der BGR sind zum Teil widersprüchlich und auch nicht immer konkret. Das ist beim Zentrum für Transformation der Bundeswehr anders. Dieses Zentrum unterstützt das Bundesministerium der Verteidigung. In der Studie “Peak Oil – Sicherheitspolitische Implikationen knapper Ressourcen” aus dem Jahr 2010 heißt es:
Wann genau der Peak Oil erreicht werden wird, ist umstritten. Vorliegende Berechnungen variieren stark und lassen Außenstehenden kaum Möglichkeiten zu einer unabhängigen Meinungsbildung. Sicher ist allerdings, dass Erdöl endlich ist und ein Fördermaximum existiert. Da es in dieser Studie nicht um die zeitliche Einordnung, sondern die Wirkzusammenhänge nach einem Fördermaximum geht, ist eine Festlegung auf einen präzisen Zeitpunkt nicht notwendig. Allerdings besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Peak Oil bereits um das Jahr 2010 zu verorten ist und sicherheitspolitische Auswirkungen je nach Entwicklung der hierbei global relevanten Faktoren mit einer Verzögerung von 15 bis 30 Jahren erwartet werden können. Die gravierenden Auswirkungen begründen daher die Notwendigkeit, die potenziellen Implikationen für Deutschland zu untersuchen.
Die Grüne Linke Liste Kaufungen begrüßt, dass die Themen “Endlichkeit der Ölvorkommen” und “Peak Oil” Eingang gefunden haben in die Debatten der Gemeindevertretungen und der Ausschüsse.