Diesmal live aus der Informationsveranstaltung:
Das geht ja gut los: Herr Struif (hessen mobil) meint, dass die Luft im Tal in Ordnung bleibt, die “Luftschadstoffe sind in Kaufungen kein Problem”. Die dreckige Luft zieht nach Kassel ab.
Er hofft (das sagt er jetzt selbst), dass die eigene Planung bis zum Beginn der Planfeststellung Bestand hat.
Die östlichen Bauabschnitte sollen bis 2025 fertig sein. Dann ist die Verbindung zur A4 fertig. Und dann “ist mit einer Zunahme des Verkehrs zu rechnen”. Sagt er so und meint nichts anderes, als dass dann der Druck auf Kaufungen zunehmen wird. “Wir werden da in eine Situation hineinschlittern, in der es Verkehrsprobleme geben wird.” – “Ich will Ihnen da nichts vormachen. Es wird ein enormer Druck auf Kaufungen kommen und uns die Frage stellen, wie gehen wir damit um.” Das Problem entsteht schon in der Bauphase, weil es immer zwei Fahrstreifen geben muss. Herr Struif sieht die Problempunkt eher an den Anschlussstellen, also in Helsa und in Kassel Ost. (Hier wird mit einer Ampel gerechnet.)
Am Ende bleibt die B7 dann zweispurig erhalten.
Verkehrsprognose (was ja damit zusammen hängt, wie wir die Entwicklung des Verkehrs gestalten) laut hessenmobil: 45.000 Fahrzeuge fahren von der A7 ab und nach der Anschlussstelle Niederkaufungen sind es noch 36.600 Fahrzeuge (da die anderen eben nach Kaufungen abfahren oder von dort kommen).
hessen mobil stellt ihre Pläne (zumindest einen Teil) auch online zur Verfügung unter
mobil. hessen.de/bau/großprojekte/44-kassel-herleshausen
Die lila Punkte sind die Wohnorte der Bechsteinfledermaus, für hessen mobil natürlich in der Kategorie “Problem” verankert.
Er nimmt immer mal wieder Bezug zum Dialogverfahren. Keine Frage, dass die Gemeinde Kaufungen (und der Runde Tisch) einiges umsetzen konnte. Aber es sollte nicht vergessen, dass der Minister das Verfahren in Großherrenart abgebrochen hat, als die Ergebnisse nicht so waren, wie er sie sich gewünscht hat.
Zur K7 und dem Rückbau meint er, dass der Autoverkehr außen rum fahren sollte. Wenn es je soweit kommt, dann müssen wir darauf achten, dass hier kein Dauerverkehr entsteht.
Das ist lustig: “Irgendwann muss man sich auch mal Gedanken über das Landschaftsbild machen!” Das sagt er, als er die Sorge äußert, dass die Lärmschutzwände zu hoch werden könnten. Wir von der GLLK denken: “Ja, wir sollten uns mal Gedanken über das Landschaftsbild machen!”
Seine Einschätzung insgesamt: “Es wird überall in Kaufungen leiser.” Abgesehen von der Hundepension. Daher wird es auch keinen passiven Lärmschutz geben, da der aktiv ausreicht.
Zum Thema Wasser
“Beim Thema Schutz des Grundwassers, da können wir uns auf die Schultern klopfen.” Also anders als es in dem kürzlich erschienen hna Artikel vermittelt wurde. Na, das ist ja gut, das mit dem Schultern klopfen. (Ihr merkt sicher: Ich mag die Autobahn nicht.)
Fragen der Anwesenden
Frage zum alten Planfeststellungsverfahren
Im Moment ist es vorgesehen, dass das alte Verfahren eingestellt und eingestampft wird und ein neues Planfeststellungsverfahren eröffnet wird. Die entgültige Entscheidung trifft das Ministerium, aber die Einschätzung von Herrn Struif ist, dass die alten Einwändungen in die Papiertonne wandern.
Nachfrage zu dem Wald, der abgeholzt werden
Die Waldflächen werden an anderer Stelle wieder aufgeforstet. Die Gesamtwaldfläche reduziert sich nicht. (Echte Wiederherstellung von 20 ha. Davon 18 ha in Fritzlar.)
Nachfragen zu den Gutachten
Endfassung der Lärmgutachtens ist fertig
Luftschadstoffgutachten ist fertig
Trassenplanungen sind fertig (bis auf ein Teilbereiche)
Ausgleichsflächengutachten (noch nicht ganz fertig)
Alles fertig wird im 2. Quartal 2020 sein.
Ob die Gutachten an den Runden Tisch weitergegeben werden dürfen, kann Herr Struif nicht beantworten. Herr Struif nimmt das als Anregung mit.
Frage zum zeitlichen Ablauf
hier ist ein übersichtlicher Plan gewünscht. Dazu meint Herr Struif, dass er den Zeitplan so vage halten muss. Hier sind Ämter am Werk auf die er keinen Einfluss hat. Er schätzt: Ein halbes Jahr Prüfung in Bonn.
Frage zur Doppelung A44 und A7 (VKE 1) – Versatzstück
Umleitungsverkehre im Falle eines Unfalls. Problem des Versatzstückes wird von Herrn Struif nicht als so problematisch angesehen, da die 8 Fahrspuren ausreichen. Er gibt aber reicht: Wenn es zu einem Stau kommt, dann wird es auch zu Umleitungsverkehren / Schleichwegen kommen.