“Die Idee der Kampagne Fairtrade‐Towns besticht dadurch, dass jeder und jede dafür Sorge tragen kann, dass der faire Handel in der eigenen Stadt sichtbar wird. Damit wird ein Zeichen gesetzt gegen die Armut in den Ländern des Südens und für eine gerechtere Gestaltung des globalen Welthandels.“
Auf kommunaler Ebene spielt der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung. Auch hier wächst das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Und wir in Kaufungen können dazu beitragen, dass gerechter Handel sichtbar und erlebbar wird.
Die Hürden, um eine Fairtrade-Town zu werden, liegen für Kaufungen nicht sehr hoch. Fünf Kriterien dienen als Hilfestellung: Es muss ein Beschluss der Gemeindevertretung vorliegen. Es wird eine Steuerungsgruppe eingerichtet. Hier treffen sich unterschiedliche Akteure und beraten das weitere Vorgehen. Dabei muss mindestens eine Vertreterin oder ein Vertreter der Verwaltung bzw. der Politik, des Handels oder der Gastronomie und der Zivilgesellschaft in der Steuerungsgruppe aktiv sein. Natürlich muss es auch Fairtrade-Produkte in Kaufungen geben, sonst wird es nichts aus einer Fairtrade-Town Kaufungen. In vier Geschäften, in zwei Gastronomiebetrieben, in einer Schule bzw. einem Verein müssen Fairtrade-Produkte angeboten werden. Dank der umfangreichen Spende der Gruppe “Kaufungen gestaltet Zukunft” ist der Medienbestand in der Bücherei so, dass hier schon der Bedarf erfüllt ist.
Wie kann das erreicht werden? In der Stadt Paderborn z.B. ist fairer Handel Chefsache. Denn der Bürgermeister rief alle Einzelhändler und Gastronomen persönlich in einem Schreiben dazu auf, Produkte aus fairem Handel in ihr Angebot aufzunehmen.
Das vierte Kriterium spricht direkt die Zivilgesellschaft an. Eine Schule, ein Verein und eine Kirche müssen sich an der Aktion beteiligen. Es ist gut, dass hier darauf geachtet wird, dass es eben nicht nur bei einem politischen Beschluss bleibt (falls es hierfür eine Mehrheit in der Vertretung gibt), sondern dass sich um ein Verbreiten der Idee in die Gesellschaft hinein gekümmert wird. Und so ist das fünfte Kriterium auch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit. Pro Jahr sollen mindestens vier Artikel erscheinen, bei denen die Kampagne thematisiert wird. Hierbei zählen Artikel in der Kaufunger Woche, in der HNA, aber auch auf den Internetseiten der Fraktionen und natürlich auf der Homepage der Gemeinde.
Darüber möchten wir uns mit den Vereinen und Kirchen, mit den Schulen, den Kindergärten und der Politik, mit allen Interessierten austauschen. In den nächsten Tagen streuen wir die Idee, so dass wir schon vor einem Ratsbeschluss mit potentiell Interessierten in Kontakt getreten sind. Bei Interesse bitte eine Mail an uns.