Zur Diskussion um den Weiterbau der A44 im Lossetal erklärt Torsten Felstehausen, Fraktionsvorsitzender der Grünen-Linken-Liste Kaufungen: „Der Königsweg wäre es angesichts der Klimakrise, die Planungen für weitere Autobahnen endgültig zu beenden und nicht noch weiteren wertvollen Wald zu roden. Es ist völlig unverständlich, warum die hessische Landesregierung und auch der Bund nicht längst die Notbremse gezogen haben. Mit bereits 2,4 Mrd Euro Steuergeldern trägt das Bauprojekt schon jetzt den unrühmlichen Titel der teuersten Autobahn Deutschlands. Dieses Geld hätte in einer nachhaltigen und ökologischen Verkehrspolitik allen Betroffenen mehr Entlastung, mehr Lärmschutz, weniger Feinstaub und vor allem den Schutz von Trinkwasservorkommen gebracht.“
Die jetzt von der KWG ins Spiel gebrachte neue Variante, mitten durch die Söhre und damit durch einen ökologisch wertvollen Wald zu fordern, zeugt von einem Politikverständnis von vorgestern. Damit würden nur die eigenen Interessen vor Ort befriedigt und die Lasten eines überbordenden Logistikverkehrs anderen Gemeinden aufgezwungen, so Felstehausen.
Link Zu den Forderungen der KWG
„Ich finde es völlig unverständlich, wenn dem NVV die Mittel fehlen neue Regiotram-Bahnen anzuschaffen und die Lossestrecke zu ertüchtigen um die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu steigern und gleichzeitig Geld beim Autobahnbau offensichtlich keine Rolle zu spielen scheint.“ So Felstehausen weiter.
Felstehausen ergänzt: „Jetzt ist es an der Zeit, neue Verkehrskonzepte zu denken. Dazu gehöre der Ausbau des fahrscheinlosen ÖPNV, die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstecken, die bessere Anbindung des ländlichen Raums an den öffentlichen Nahverkehr, die Förderung des regionalen Handels und die Einführung einer Logistiksteuer, die die großen Versandhändler an den Kosten der öffentlichen Infrastruktur angemessen beteiligt. Nur so lässt sich das rasante Wachstum der Verkehrsbelastung bremsen, denn längst ist wissenschaftlich belegt, dass jede neue Straße auch neuen Verkehr erzeuge und nicht zu einer Entlastung beiträgt.“
Die Grüne-Linke-Liste Kaufungen fordere daher einen sofortigen Planungsstopp für die A44 im Lossetal. Aus Sicht der GLLK kann vor Ort nicht eine Verkehrspolitik der 80er Jahre fortgesetzt werden, während europaweit bereits darüber diskutiert wird, wesentliche Teile des Güterverkehrs auf die Schiene zu verlagern. Die GLLK ist davon überzeugt, dass wir werden am Ende vor einer Autobahn stehen werden, die niemand wollte und niemand mehr braucht.