Innenentwicklung muss Vorrang vor Außenentwicklung haben!
Ortskernstärkung muss Präferenz vor Entwicklung an der Peripherie haben!
Bei der Frage zum Standort des Lebensmittelmarktes geht es um mehr als um die Ansiedlungsfrage. Zentral ist die Entwicklung der Gemeinde im Ganzen. In diesem Prozess, an dem wir die Bürger im Dialog beteiligen wollen, geht es um Entwicklungsperspektiven für den Ort. Gemeinsam müssen wir einen Gesamtentwicklungsplan erstellen, der sowohl die finanzielle Situation wie auch die Innenentwicklung der Gemeinde im Blick hat.
Wir machen darauf aufmerksam, dass die Entscheidung für einen Lebensmittelmarkt nicht gelöst werden kann von einer Entwicklungsvision für die Gemeinde Kaufungen. Diese Vision muss unserer Ansicht nach Antworten auf unterschiedliche brennende Themen geben:
- Wie gelingt es uns, drohenden Leerstand in den Ortsmitten zu verhindern?
- Welches Verkehrskonzept zerstört nicht unsere Umwelt und ermöglicht doch allen, sich aktiv am Leben zu beteiligen?
- Wie müssen Baugebiete ausgewiesen werden, damit die Ortsmitte nicht entvölkert und somit Kaufungen weniger attraktiv und interessant wird?
- Stehen Einrichtung und Unterhalt von Infrastrukturen am Ortsrand in einem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen? Ist Innenentwicklung durch Nutzung bestehender Infrastrukturen kostengünstiger?
Im Sinne der BürgerInnen, die sich eine Lösung wünschen, müssen wir gemeinsam nach einer mehrheitsfähigen Lösung suchen. Derzeit sind drei Standorte im Gespräch (Ist-Zustand, Riffergelände, Bürgerhausareal). Der jetzige Zustand ist nicht zufriedenstellend. Das Riffergelände bietet unserer Ansicht nach eine Vielfalt von Entwicklungsmöglichkeiten für unser Kaufungen. Daher plädieren wir dafür, gemeinsam mit allen Beteiligten und Betroffenen eine Lösung auf dem Bürgerhausareal zu suchen. Die jetzt vorliegende Vorschläge bieten dafür eine ausgezeichnete Grundlage. Das bedeutet nicht, ihnen jetzt blind zu folgen. Sondern es bedeutet, jetzt in die intensive Beratung einzusteigen, mit dem Ziel im Herbst eine Entscheidung treffen zu können. Dazu sind wir bereit.
Das derzeit diskutierte Konzept stammt in seinem Ansatz aus Diskussionen im Bürgerforum. Fachkundige Bürger wurden vom Bürgermeister in die von ihm vorgestellte Weiterentwicklung einbezogen. Wir wollen, dass lediglich die Nebengebäude des Bürgerhaussaalgebäudes im Norden (Losseseite) und der Anbau an der Bühne entfallen. Alle anderen Gebäudeteile sollen bestehen bleiben.
Dem Vorschlag des Bürgermeisters die Schulaula gemeinsam mit dem Landkreis als Veranstaltungsort für die Kaufunger Bürgerinnen und Bürger wie natürlich auch durch die SchülerInnen zu nutzen, ist allein unter finanziellen Aspekten das Gebot der Stunde. Einen solchen Synergieeffekt erwünschen wir uns auch bei den Überlegungen des neuen Standortes für das Rote Kreuz. Hier erscheint uns der Standort angrenzend an den Hauptstützpunkt der Feuerwehr viel sinnvoller als die Nutzung der neuapostolischen Kirche für diesen Zweck.